Vor kurzem habe ich meine Community gefragt, was eigentlich genau der Grund dafür ist, warum sie bisher noch kein eigenes Buch geschrieben haben. Die gute Nachricht: Niemand dachte von sich, dass er oder sie nicht schreiben könne. Die schlechte Nachricht: Eine überwältigende Mehrheit war überzeugt, für ein Buch neben Job und Familie keine Zeit mehr übrig zu haben. Doch Achtung – Spoiler Alert: Es ist weniger eine Frage der Zeit als der Priorität und vor allem der Struktur, die dich bremst!
In diesem Artikel zeige ich dir, warum Zeitmangel kein Grund sein sollte, dein Buchprojekt aufzuschieben, und wie du mit cleveren Strategien trotzdem loslegen kannst.
Du bist nicht allein – das Gefühl von Zeitmangel ist ein universelles Problem
Vielleicht denkst du jetzt: „Ich bin gespannt, mit welchem Trick Melanie jetzt um die Ecke kommt. Mein Tag hat einfach nur 24 Stunden!“ Dann hast du natürlich total Recht.
Mir geht es ja genauso.
Was mir jedoch dabei hilft, ist die Vorstellung, dass das Leben eine Decke ist, die mich unter all den unterschiedlichen Rollen meines Lebens warm hält. Jede Ecke steht dabei für einen der wichtigen Bereiche in meinem Leben: Job, Familie, Partnerschaft und Me-Time.
Das Problem an dieser kuscheligen Decke ist nur, dass sie irgendwie im Trockner gelandet ist! Und egal, wie du sie hin- und herziehst, dich darunter drehst und wendest – am Ende ist sie immer an einer der vier Ecken zu kurz!
Aber das ist nicht schlimm.
Es liegt nicht an dir!
Die Decke ist einfach zu klein. …
Du kannst es nicht schaffen, dass alles immer warmgehalten wird und du deine 24 Stunden auf alle Bereiche gerecht verteilst. Das bedeutet: Wenn der Fuß kalt wird, zieh ihn unter die Decke und lass eben die Schulter für eine Weile etwas auskühlen…
Wichtig ist nur, dass du regelmäßig und vor allem rechtzeitig entscheidest, was gerade Wärme/Zeit/Aufmerksamkeit benötigt – und welcher Bereich unbesorgt mal wieder ein wenig abkühlen kann.
Zeitmangel versus Prioritäten setzen
Zeitmangel ist also in Wirklichkeit oft nur ein Zeichen dafür, dass andere Dinge gerade Priorität haben. Wenn du also ein Buch schreiben willst, dann räume diesem Wunsch eine höhere Priorität ein.
Und ja, dann fallen, zumindest für eine Weile, andere Dinge aus deinem Zeitbudget heraus. Der Schlüssel dabei ist jedoch: Niemand hat die „perfekten Bedingungen“.
Starte einfach.
Plane dazu am besten dein Buchprojekt vorab so gut, dass du fokussiert starten kannst ohne unnötige Umwege zu gehen. Gut geplant hast du sogar das Ende im Blick. Dann kannst du auch realistischer abschätzen, welcher Teil deines Lebens beizeiten wieder unter die Decke zum Aufwärmen geholt werden muss und welcher Bereich so gut vorgewärmt ist, dass er es auch verträgt, mal eine Weile „rauszuhängen“.
Micro-Schreiben: Mit kleinen Zeitfenstern zu großen Ergebnissen
Um dir Zeitfenster für das Schreiben zu schaffen, musst du auch gar nicht deine Kinder verwahrlosen lassen oder deine Beziehung für Monate auf Eis legen. Meine Oma hat immer gesagt: „Kleinvieh macht auch Mist.“ Daher stell dir einfach einmal vor, du würdest dir täglich nur 15 Minuten Zeit nehmen, um an deinem Buch zu arbeiten.
Keine Stunde, kein ganzer Nachmittag – einfach nur 15 Minuten.
Das klingt erst einmal nicht nach viel, oder?
Aber genau darin liegt der Schlüssel: kleine Zeiteinheiten.
Diese Mini-Schreibsessions, auch Micro-Writing genannt, sind überraschend effektiv, vor allem für Menschen mit vollen Terminkalendern.
Warum funktioniert Micro-Writing?
- Leichter Start: 15 Minuten sind überschaubar und weniger einschüchternd als große Zeitblöcke.
- Regelmäßigkeit: Kleine, regelmäßige Schritte summieren sich über Zeit zu großen Ergebnissen.
- Flexibilität: Die Einheiten passen auch in einen vollen Alltag – sei es morgens, während einer Pause oder abends.
Es geht also nicht darum, an einem Tag ein Kapitel zu schaffen oder an einem Wochenende das halbe Buch. Es geht darum, regelmäßig dranzubleiben. Und 15 Minuten am Tag sind viel leichter in einen vollen Alltag zu integrieren, als du vielleicht denkst.
Vorwärts kommen – ist einfach Mathe!
Eine Woche hat sieben Tage. Wenn du täglich 15 Minuten schreibst, hast du am Ende der Woche über anderthalb Stunden produktiv an deinem Buch gearbeitet. Klingt doch plötzlich gar nicht mehr so wenig, oder?
Und diese anderthalb Stunden sind der erste Schritt, um Stück für Stück dein Manuskript wachsen zu lassen. Wenn du erst einmal in den Flow gekommen bist, verspreche ich dir, wirst du ganz von selbst deine Schreibzeiten verlängern.
Am Ende geht es schlichtweg um Kontinuität. Es ist wie beim Aufbau von Fitness: Du erreichst deine Ziele nicht durch ein einziges intensives Training, sondern durch regelmäßige kleine Workouts. Genauso funktioniert es beim Schreiben.
Wie du Zeitdruck durch Unterstützung minimierst
Lass uns ehrlich sein: Wir Frauen neigen oft dazu, alles alleine machen zu wollen. Aber beim Buchschreiben ist das keine gute Strategie – besonders dann, wenn der Alltag ohnehin schon stressig ist.
Es gibt so viele Möglichkeiten, Unterstützung zu bekommen, die dir nicht nur Zeit, sondern auch mentale Kapazität schenken:
Möglichkeit 1: Feedback- und Schreibgruppen
Eine Möglichkeit sind Feedback- und Schreibgruppen – meiner Erfahrung nach sind sie wahre Lebensretter. Such dir eine Gruppe von Gleichgesinnten, die ebenfalls an Buchprojekten arbeiten. Gemeinsam zu schreiben, schafft nicht nur Motivation, sondern gibt dir auch wertvolle Impulse, wenn du mal nicht weiterkommst.
Möglichkeit 2: Aufgaben delegieren
Du musst nicht alles allein schaffen. Haushalt, Kinderbetreuung, administrative Aufgaben – was kannst du abgeben, um dir Zeit für dein Buch zu gönnen? Wenn du bewusst Raum für das Schreiben schaffst, fühlst du dich nicht nur entlastet, sondern kannst dich auch viel besser auf dein Projekt konzentrieren.
Dein Buch ist näher, als du denkst
Es gibt nie den perfekten Moment, um ein Buch zu schreiben. Es wird immer etwas geben, das deine Zeit in Anspruch nimmt. Aber genau deshalb ist heute der beste Tag, um zu starten. Denn Zeitmangel ist kein Hindernis – er ist eine Herausforderung, die du mit den richtigen Strategien meistern kannst.
Erinnere dich daran, warum du dieses Buch schreiben möchtest (Hier ein kleiner Reminder: 9 Gründe Dein Expertinnene-Buch zu schreiben) . Dein Buch ist nicht nur ein Projekt, sondern ein Werkzeug, um dein Wissen zu teilen, dein Business zu stärken und andere zu inspirieren. Es kann ein echter Gamechanger für dich sein – und dafür lohnt es sich, Prioritäten zu setzen.
Das kannst du heute für dein Buch tun:
Schau einmal ganz realistisch, wo du dir konkret, regelmäßig und verbindlich freie Schreibzeiten schaffen kannst.
Dann rechne doch zum Spaß mal aus, auf wie viel Schreibzeit du dabei so in der Woche, im Monat oder sogar in sechs Monaten kommst. Du wirst erstaunt sein.
Und wenn du richtig verrückt bist, blockierst du dir diese Zeiten schon mal im Kalender!
Falls du wissen willst, mit welchen fünf Schritten du dein Buch als machbares Projekt planst, bevor du das erste Wort überhaupt geschrieben hast – lade dir meine 0 € Checkliste: Buch-Projekt herunter. Und Stück für Stück wirst du sehen, wie dein Buch wächst und dein Traum Realität wird.
Alles Liebe – und schreib schön!
Melanie